Suche nach Beiträgen von Snoopy

Erste Seite  |  «  |  1  ...  6  |  7  |  8  |  9  |  10  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 95 Ergebnisse:


Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Brutus (Daten unbekannt)

von Snoopy am 11.10.2012 23:08

11102012212_303x400.jpg

Der Gründer der Republik hat womöglich nie existiert:

Lucius Iunius Brutus,

so heißt es später, lebt zu einer Zeit, als noch ein tyrannischer König am
Tiber herrscht -
Lucius Tarquinius Superbus, sein Onkel.

Brutus prangert auf dem Forum dessen Untaten an,
bis die Römer den Herrscher unter seiner Führung vertreiben.

Tatsächlich wird das Königtum um 500 v.Chr. von der Republik abgelöst-
doch die genauen Ursachen dafür sind unbekannt.

Auf jeden Fall lenken fortan gewählte Beamte gemeinsam mit einem
Ältestenrat,
dem Senat, die Geschicke der Stadt.

Als Historiker Roms Geschichte Jahrhunderte später aufzeichnen,
erklären einige von ihnen Brutus - obwohl kein Dokument über ihn aus
seiner Zeit existiert -
zum Anführer in jenem epochalen Wechsel.

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.09.2014 18:18.

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Brot und Spiele - Das Highlight des Sommers Teil III

von Snoopy am 20.09.2012 10:22

Vielen dank für die tollen Beiträge!!!

Ich bedaure es sehr das ich nicht dabei war.

Römische Grüße Snoopy

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Der Kaisertitel

von Snoopy am 03.08.2012 20:14

Die Kaiser

Die Kaiser seit Augustus herrschten nicht, weil man sie zu Alleinherrschern erklärt hatte
und ein entsprechendes Amt geschaffen hatte, sondern weil sie innerhalb des alten
republikanischen Ämtersystems (oder was davon übrig war) eine einzigartige Reihe
von Kompetenzen innehatten, die es ihnen ermöglichte, großen Einfluss auf die Volksversammlung
auszuüben.

Der Kaisertitel

Als Augustus 27 v. Chr. dann tatsächlich Kaiser wurde, hatte er das so hingebogen,
dass er alle seine Vorrechte vom Senat verliehen bekam. So sah es nicht aus,
als ob er die Macht mit Gewalt oder mit anderen Mitteln an sich gerissen hätte.
Alle Kaiser bis zu Diokletians Dominat erhielten diese Vorstellung aufrecht,
auch wenn mit der Zeit immer deutlicher wurde, dass das nur eine Formalität war.

Viele Kaisertitulaturen enthielten folgende Bestandteile: 

haken.gifAugustus: Der Senat verlieh Octavian diesen Ehrentitel 27 v. Chr. Es bedeutet 
                                 >>der Erhabene<<. Der Monat Sextilius wurde in August umbennant.
                                 Augustus war ein religiöser Titel, der ihn passenderweise darüber erhob,
                                 nur der Octavian vom Zweiten Triumvirat zu sein.
                                 Augustus wurde zum Namen für alle regierenden Kaiser,
                                 wenn es einen Juniorkaiser gab, war der ältere der Augustus.

haken.gifCaesar: Das war Teil des Familiennamens der julich-claudischen Kaiser
                             (alle von Augustus bis Nero) und Zeigte ihre tatsächliche
                             (oder durch Adoption wie bei Tiberius) Abstammung von Julius Caesars Vater.
                             Mit Neros Selbstmord 68 n. Chr. war das julisch-claudische Kaiserhaus ausgestorben,
                             also übernahm später Kaiser Caesar als Namensteil, um die Vorstellung
                             einer Erbfolge innerhalb der Familie aufrechtzuerhalten.
                             Cäsar wurde auch zu einem Titel, der den designierten Nachfolger
                             eines Kaisers kennzeichnete - normalerweise ein Sohn oder ein Adoptivsohn
                             des Augustus. Ab dem 3. Jahrhundert wurde daraus nobilissimus Caesar
                             (>>alleredelster Cäsar<<).

haken.gifImperator: Das Wort hat denselben Ursprung wie Imperium, und so wurde ursprünglich
                                   jeder Magistrat bezeichnet, der ein militärisches Kommando innehatte. 
                                   Dann wurde nur noch der siegreiche Feldherr so genannt, den seine Soldaten
                                   zum Imperator ausgerufen haben und den der Senat als solches anerkannt hat.
                                   Imperator war also ein Ehrentitel. Augustus benutzte ihn nicht als Titel,
                                   sondern als Bestandteil seines Namens. Weil er Alleinherrscher war,
                                   veränderte sich die Bedeutung des Begriffs im Sinne von Alleinherrscher.
                                   Daher kommt auch der englische Begriff >>emperor<< für >>Kaiser<<.

haken.gifImperium: Das Imperium war ursprünglich eine reine militärische Gewalt, 
                                  wurde dann aber zum Begriff der Amtsgewalt der höchsten Beamten
                                  (Diktatoren, Prätoren, und Konsuln), sie hatten innerhalb ihres Amtsbereichs
                                  die absolute Macht. In der Königszeit hielten die Könige das Imperium.
                                  Der Inhaber des Imperiums konnte die Kriegsführung und die Gesetzgebung
                                  kontrolieren, er hatte auch Befehlsgewalt über Legionen.
                                  Das Imperium wurde in der Republik nur für eine bestimmte Zeit verliehen.
                                  Pompeius der Große wurde für seinen Kampf gegen die Piraten
                                  sogar mit einem Imperium maius (einem >>großen Imperium<<) ausgestattet.
                                  Er stand also über allen Amtsträgern, die auch mit diesem Auftrag zu tun hatten.
                                  Auch Kaiser waren Träger des Imperium maius,
                                  damit standen sie über allen anderen Amtsträgern.

haken.gifSiegernamen: Die Kaiser nahmen eine Reihe militärischer Ehretitel an,
                                       um an ihre siegreichen Kriege zu erinnern. Normalerweise wurde
                                       darin die Region genannt, in der der Krieg stattgefunden hatte,
                                       zum Beispiel Parthicus oder Dacicus in Anlehnung an Trajans Kriege
                                       gegen die Parther und die Daker. Der Name Germanicus war als Titel
                                       recht üblich, er geht zurück auf Germanicus, den Vater von Caligula,
                                       der den Siegernamen nicht auf Grund eigener Erfolge trug,
                                       sondern ihn von seinem Vater geerbt hatte. Zu Beginn von Tiberius´
                                       Herrschaft unternahm er zwar einige militärische Aktionen
                                       im Freien Germanien, die allerdings nicht sonderlich erfolgreich waren.

haken.gifPater Patriae: 2 v. Chr. wurde Augustus dieser Titel vom Senat verliehen.
                                       Er bedeutet >>Vater des Vaterlandes<< und war eine Art
                                       religiös-patriotischer Titel, durch den seine überragende Rolle bei der 
                                      >> Wiederherstellung<< der Republik anerkannt wurde.
                                      Auch viele spätere Kaiser trugen diesen Titel.

haken.gifPontifex Maximus: Das ist der Titel des Oberpriesters, ein Amt,
                                               das auf Lebenszeit verliehen wurde. Ein Kaiser erhielt es 
                                               normalerweise bei Amtsantritt, auch wenn Augustus erst 13 v. Chr.
                                               Pontifex Maximus wurde (immerhin 14 Jahre nach Beginn seiner Herrschaft)
                                               - was daran lag, dass sein Vorgänger erst dann starb.
                                               Der Amtsträger hatte die Oberaufsicht über alles,
                                               was mit römischer Religion und der Religionsausübung zu tun hatte.
                                               Heute kommt der Papst dieser Funktion wohl am nächsten,
                                               er nennt sich auch selbst Pontifex Maximus.

haken.gifPrinceps: Der Begriff geht auf die lateinischen Wörter primus und capere zurück, 
                                das heißt wörtlich >>zuerst/als Erster nehmen<<.
                                Dieser Titel ging mit einer anderen Wendung einher - Primus Inter Pares 
                               (Erster unter Gleichen). Augustus bezeichnete sich also nicht als Dictator
                               (Cäsar war Diktator auf Lebenszeit, die dann allerdings
                                nicht mehr besonders lang war) oder gar Rex (König),
                                sondern ganz bescheiden als >>erster Bürger<<,
                                der auf Grund seiner überragenden Tugenden herrschte.
                                Dazu gehörten seine auctoritas (Ansehen) und seine dignitas (Würde),
                                die ihn zum Herrschen befähigten. Fakt ist, dass der Senat ihm die meisten
                                Amtsvollmachten der Magistrate übertragen hat, ohne dass Augustus
                                gleichzeitig das Amt übernehmen musste. So hatte er zum Beispiel
                                alle Rechte eines Volkstribuns, ohne einer zu sein.
                                Dieses Herrschaftssystem haben auch seine Nachfolger übernommen, 
                                weshalb die Herrschaftsformen des Römischen Reichs von Augustus bis Diokletian
                                heute als Prinzipat bezeichnet wird. Unser Wort >>Prinz<< 
                                kommt übrigens von Princeps.


Römischer Kaiser - eine Stellenbeschreibung

Augustus und seine Nachfolger besetzten eine ganze Reihe republikanischer Ämter
oder hatten zumindest  deren Amtsvollmachten inne. Darunter waren die des Volkstribuns,
des Konsuls und des Zensors.
Indem sie diese Posten besetzten oder die entsprechende Befugniss hatten, erweckten die Kaiser
den Anschein, innerhalb der republikanischen Staatsform zu arbeiten.
Dadurch erhielt ihre Macht eine legale Grundlage. Augustus behauptete ja,
er habe die Republik wiederhergestellt, nicht zerschlagen.                      

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.08.2012 20:52.

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

KreativTag in der RömerWelt

von Snoopy am 25.07.2012 20:00

Der 19. August ist "Ein Tag zum Mitmachen für Klein&Groß"

roemer-welt_e_4c.png

Im Rahmen der monatlichen Themensonntage erwartet die Besucher des Erlebnismuseums
RömerWelt am 19. August diesmal ein kreatives Angebot. Aus vier verschiedenen
Workshopmöglichkeiten können sowohl Kinder als auch Erwachsene etwas Passendes für sich auswählen.

Beim Workshop Bogenschießen werden die Besucher in die Welt der römischen Bogenschützen entführt.
Unter fachmännischer Aufsicht und Anleitung wird mit rekonstruierten römischen Bögen
auf verschiedene Ziele geschossen.
Natürlich werden die Teilnehmer zuvor in die Technik und Geschichte des Bogenschießens eingeführt.

402828-romischer-bogensch-tze.jpg

Der Workshop Töpfern, lädt ein kreativ zu werden. Auch hier steht die fachmännische Anleitung
im Vordergrund, so dass die Besucher den Umgang mit Ton erlernen und eigene Exemplare
herstellen können. Getöpfert wird ohne Scheibe.

220px-Garumamphoren.jpg

Herr Dr. Ulrich Eltgen führt in seinem Workshop Römische Kalkmalerei Kinder ab zehn Jahren
und Erwachsene in das Malen mit Kalk auf Holz ein. Geschichte und Grundlagen begleiten dabei
die maltechnischen Experimente mit Pigment und Kalk. Die Teilnehmer versuchen sich an
verschiedenen Motiven aus der provinzialrömischem Malerei - vom Ornament bis zur Illusionsmalerei.

P5130008.jpg

Geschmacklich kreativ wird es beim Workshop Kreative Kräuterküche. Hier werden unter
fachkundiger Anleitung Mini-Delikatessen der besonderen Art hergestellt. Es entstehen kleine
Leckereien aus verschiedenen Wildkräutern, die als schmackhafte Fingerfood-Varianten
präsentiert werden. Dabei erfahren die Teilnehmer mehr über die Wildkräuter, ihr Aussehen
und ihre Verwendung in der Küche.

Postkartenserie_Wildkraeuter_1.jpg


Quelle: LokalAnzeiger Rhein-Wied Kurier

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.07.2012 19:21.

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Kennt ihr die noch...?

von Snoopy am 04.07.2012 23:03

Oh was habe ich Asterix geliebt....

Hatte die volle Sammlung in der Sonderausgabe in Leder gebunden... 

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Die alten Sachsen 5 n. Chr.

von Snoopy am 28.06.2012 18:24

Ich als waschechter "SACHSE" finde dieses Thema super spannend.

"Babba, hier schdehd 'ägyptisch' was issn das?"
"Egibbdisch? Nu ganz efach, das isse Disch zum gibben."


Die erste Nennung der Sachsen erfolgte durch Ptolemäus von Alexandria in der Zeit
um 150 n. Chr. Er nutzte vermutlich Nachrichten, die während römischer Erkundungsfahrten
im Jahr 5 n. Chr. gesammelt worden sind.

223px-Ptolemy_16century.jpg
 
Nach Ptolemäus sind die "Saxones" als Stammesverband nördlich der Elbe und südlich
der kimbrischen Landenge, also im heutigen Holstein, zu finden.
Im Norden des heutigen Landes Niedersachsen lokalisierte Ptolemäus die Chauken.
Es ist jedoch höchstwahrscheinlich, daß die Trennung in Sachsen und Chauken
nicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprach und es sich bei diesen um ein und dieselbe
Volksgruppe handelte, was durch archäologische Befunde bestätigt wird.
Mit "Sachsen" oder "Schwertgenossen Sahsnôtas" wurde möglicherweise ursprünglich
nur ein Kriegerverband bezeichnet, dessen Name auf den "Sax" zurückgeht,
einem einschneidigen Schwert, das bei den Sachsen weit verbreitet war.

320px-Seax_with_replica.jpg
 
"Der prestigeträchtige, klangvolle Name der Sachsen"
ging auf das gesamte Volk über, so daß der Name der Chauken im 3. Jahrhundert n. Chr.
verschwand, seit dieser Zeit ist das heutige nördliche Niedersachsen zweifellos sächsisch.
Erfolgreich waren die Sachsen als Seeräuber an den Küsten Galliens und Britanniens.
Infolge des häufigen Auftauchens der Sachsen, die als Vorläufer der Wikinger gelten können.
wurde die Küste des englischen Kanals von den Römern sogar als "Litus Saxonicum",
also als "sächsische Küste", bezeichnet.
Zum Schutz vor sächsischen Angriffen errichtete as Römische Reich an der Kanalküste
Befestigungsanlagen.
Kurioserweise wurden zum Schutz dieser Küsten von den Römern auch Sachsen als Söldner angeworben.


Chronik 

98: Der römische Autor Tacitus beschreibt die Stämme Germaniens in seiner Schrift
„De Origine et situ Germanorum" und nennt verschiedene Stämme im späteren
sächsischen Sprachgebiet, kennt jedoch den Sachsennamen nicht.

um 140: Der in Alexandria schreibende griechische Geograph Ptolemäus stellt seinen Atlas
„Geographike Hyphegesis" zusammen. In seiner überlieferten Form erwähnt dieser die Sachsen
als zwischen Chauken und Sigulonen ansässig. Dies galt lange Zeit über als früheste
Erwähnung der Sachsen in den antiken Quellen und hat dazu geführt,
dass die Sachsen nach wie vor häufig auf modernen Karten Germaniens des 1./2. Jahrhunderts
erscheinen. Heute geht die Wissenschaft von einer Textverderbnis aus,
bei welcher der ursprünglich bei Ptolemäus vorhandene Name der Avionen
(über eine bei Markianos von Herakleia belegte Zwischenform „ΑΞΟΝΕΣ")
mit dem bekannteren Namen der Sachsen ersetzt worden sei.

285/286: Für dieses Jahr erwähnt Eutrop einen Aufstand der Sachsen,
welche zusammen mit den Franken das Meer vor Belgien und Armorica unsicher machten.
Eutrops Text entstand allerdings erst am Ende des 4. Jh. und scheint mit dem Begriff
„Saxones", ähnlich den Namen „Franken", „Alemannen" oder „Heruler", einen geographisch
noch nicht definierten Überbegriff darzustellen, der es kaum erlaubt, Kontinuitäten mit älteren
Völkerschaften festzustellen. Von "Sachsen" wird ferner berichtet, sie unternähmen
Piratenüberfälle auf die Küsten Belgiens, Britanniens und Galliens.

Die Sachsenküste (Litus Saxonicum) um das Jahr 380

220px-Litus_Saxonicum.png

Um 300: Aufgrund häufiger Überfälle der Sachsen auf die römischen Küsten an der Nordsee
und am Ärmelkanal befestigen die Römer diese Küsten und errichten entlang der
Süd- und Südostküste Britanniens und an der Kanalküste Galliens den Litus Saxonicum,
eine Kette stark befestigter Militärlager und Flottenstationen.

356: Kaiser Julian erwähnt die Sachsen in einer Rede – die früheste zeitgenössische
und somit gesicherte Nennung des Sachsennamens.

Ab ca. 400: Nebst Angeln und Jüten lassen sich auch Sachsen in Britannien nieder.
Die Ortsnamenkunde lässt dabei vermuten, dass der Hauptteil dieser „Sachsen"
aus dem westlichen Niedersachsen und aus Flandern stammte.
Der Begriff Angelsachsen kommt erst gegen Ende des 8. Jahrhundert auf.

Um 450: Der britische Herrscher Vortigern soll Sachsen zum Schutz gegen
die schottischen Pikten angeworben haben.

Um 469: Nach Gregor von Tours fiel der sächsische Heerführer Adovacrius
(seine Identität mit dem bekannten Odoaker ist umstritten und eher unwahrscheinlich)
in Gallien (Angers) ein, wurde aber von gallo-römischen Truppen zurückgeschlagen.
Die Inseln der Sachsen wurden anschließend von den Franken unter Childerich I.
eingenommen und verheert (siehe auch Paulus (Comes)).

477: Angebliche Gründung des Königreiches Sussex (= „Süd-Sachsen").

Um 500: Gründung des Königreiches Essex (= „Ost-Sachsen").
Wahrscheinlich im 6. Jahrhundert: Gründung des Königreiches Wessex (= „West-Sachsen").

Um 530: Die Sachsen erreichen den Rhein.

531: Die Franken zerschlagen in der Schlacht bei Burgscheidungen das Königreich Thüringen.
Die Beteiligung von Sachsen an dieser Schlacht ist umstritten und beruht wahrscheinlich
auf einer verfehlten Gewichtung jüngerer Autoren, diente jedoch traditionell zur Erklärung
des späteren Grenzverlaufs zwischen Franken und Sachsen. Vielmehr scheinen die Sachsen
infolge der Zerschlagung des Thüringer Königreiches in eine lose Abhängigkeit des Frankenreiches
gelangt zu sein.

568: Viele Sachsen ziehen mit den Langobarden nach Italien, kehren aber bald wieder zurück,
worauf es zum Streit mit den in den ehemals sächsischen Wohnsitzen angesiedelten
Sueben kommt.

Für das Jahr 577 und später erwähnt Gregor von Tours die „Sachsen von Bayeux".

Ab 596: Die britischen Sachsen werden zum Christentum bekehrt. Die Festlands-Sachsen
bleiben bei ihrem alten Glauben.

7. Jahrhundert: Die Sachsen beginnen, Herzöge zu wählen, angeblich zunächst nur in Kriegszeiten.
Diese Verwaltungshierarchie könnte aber durchaus auch auf eine fränkische Oberherrschaft
hindeuten, da die Bezeichnungen der Herzöge ausschließlich in fränkischen Quellen überliefert sind.
Die wahrscheinlich fränkischen Herzöge versuchten, Autonomie zu erlangen,
und stellten sich an die Spitze des Widerstandes gegen die unter den Pippiniden ausgerufene
Christianisierung aller Landesteile, so auch der Sachsen.

738: Erster Versuch der festeren Unterwerfung unter die Fränkische Krone durch Pippin
den Jüngeren

772 bis 804: Der Versuch der Einführung des Christentums in die größtenteils schon
abhängigen Gebiete führte zu den mehr als dreißig Jahre dauernden Sachsenkriegen
Karls des Großen

772: Eroberung der sächsischen Eresburg und Zerstörung des wichtigsten religiösen Zentrums
der sächsischen Religion, der Irminsul. Der alte Glaube wird von den christlichen
Okkupatoren als Heidentum betrachtet.

775: Zweiter Feldzug der Franken. Eroberung der strategisch wichtigen sächsischen
Sigiburg hoch über der Ruhr.Taufe des sächsischen Herzogs Widukind,
Fresko aus dem 19. Jahrhundert

777: Karl der Große beruft eine fränkische Reichsversammlung nach Paderborn ein,
inmitten des Landes der vermeintlich besiegten Sachsen. Das gescheiterte Engagement Karls
in Spanien lässt die Sachsen ihren Unabhängigkeitskampf unter Führung Herzogs Widukind
wiederaufnehmen.

785: Die Taufe des sächsischen Herzog Widukind leitet die Christianisierung der Sachsen ein.

794: Entscheidende Schlacht auf dem Sintfeld.

799: Als Machtdemonstration Karls findet erneut eine Reichsversammlung in Paderborn statt;
die Sachsen sind endgültig besiegt.

804: Eingliederung der Sachsen in das Reich Karls des Großen unter Beibehaltung der Things.

809: Gesandte Karls einigen sich mit Gesandten des dänischen König auf die Eider als
Grenzfluss zwischen dem Frankenreich und Dänischem Reich. Karls Einfluss auf die Sachsen
endet bei der Burg Esesfeld am Übergang der Marsch zur Geest; die Sachsen Nordalbingiens
halten an ihren Traditionen und ihren Fürsten auf der Geest fest.

841–843: Mit dem „Stellinga-Aufstand" kommt es letztmals zu Aufständen des sächsischen Volkes,
angestachelt durch Lothar I., der Verbündete im Kampf gegen seinen Bruder Ludwig
den Deutschen suchte.

9. Jahrhundert: Bildung des Herzogtums Sachsen, bestehend aus den Teilen Engern, Westfalen,
Ostfalen und Nordalbingien. Der Landesherr hat in Nordalbingien nur in der Marsch
etwas zu sagen, auf der Geest regieren nach wie vor die traditionellen sächsischen Fürsten
und Fürstenfamilien. Zeitweilig brachten diese ihre Gebiete sogar ins Westfränkische Reich ein.

Mit Heinrich I. wurde 919 ein sächsischer Herzog deutscher König. Ihm folgten die ersten
deutschen Kaiser Otto der Große, Otto II. und Otto III. Die Epoche der Kaiser aus dem Hause
der Liudolfinger endete mit dem Tod Heinrichs II.

1024. Während dieses Jahrhunderts lag
der politische und kulturelle Schwerpunkt des Reichs im Gebiet der Sachsen.
Nach der Achtserklärung Heinrichs des Löwen 1180, wegen dessen Weigerung,
dem Kaiser Friedrich Barbarossa Heerfolge nach Italien zu leisten, zerschlug der Kaiser
das alte Stammesherzogtum Sachsen. Westfalen wurde in kirchlichen Besitz übergeben;
Heinrich dem Löwen blieben Braunschweig und Lüneburg, die Fürsten und Bischöfe wurden
für reichsunmittelbar erklärt; der Name Herzogtum Sachsen haftete nur noch einem kleinen
Landesteil an der Elbe an.

Am 6. Januar 1423 wurde dieser Teil dem Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Streitbaren,
verliehen. Da der Herzogtitel die höhere Würde besaß, führte dieser von nun an den Titel
„Herzog von Sachsen", wodurch der heutige Freistaat Sachsen seine Bezeichnung bekam.
Die Bewohner dieses Landstriches waren Nachfahren der seit dem 7.Jh. ansässigen Slawen
(Sorben, Wenden), vor allem aber der im Zuge der Ostexpansion seit dem 12. Jh.
eingewanderten mitteldeutschen Siedler aus den Gebieten des heutigen Thüringens und Hessens
und hatten bis zur Namensübertragung keinen historischen Bezug zum ehemaligen
sächsischen Stammesverband. Dieses neue Herzogtum Sachsen wurde danach lange als Obersachsen
bezeichnet, das historische sächsische Siedlungsgebiet als Niedersachsen.
Letztere Bezeichnung wurde bei der Auflösung Preußens nach dem Zweiten Weltkrieg
als Name des heutigen Bundeslandes Niedersachsen wiederbelebt.



Erweiterung folgt!

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.07.2015 20:59.

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Rekonstruktionen römischer Bauwerke

von Snoopy am 27.06.2012 21:55

Salve Siano,

das ist ein toller Beitrag, gefällt mir richtig gut.

Wo sind denn eigentlich die ganzen Figuren die das Kolosseum geschmückt haben hin gekommen?   

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Selbstbetrachtungen oder an mich selbst

von Snoopy am 24.06.2012 20:11

Salve Siano,

sofort bestellt bei Amazon bin schon gespannt drauf.
Da ich ja bisher nur mit meinem "Römer für dummies" mithalten kann!   

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Könige? Nein, danke - die Republik ist besser! (die mythische Gründung Roms)

von Snoopy am 14.06.2012 22:01

640px-Forum_Romanum_Rom.jpg

Die Gründung Roms

Die Römer begannen leider nicht gleich nach der Gründung der Stadt damit,
ihre Geschichte aufzuschreiben.
Erst lange danach interessierten sie sich dafür, wer sie waren und wo sie herkamen.
Die römischen Historiker mussten mit einigen wenigen Dokumenten aus den frühen Tagen
der Stadt auskommen, und so stückelten sie eine Geschichte zusammen, die großteils auf Mythen beruht.
Der wichtigste Teil war, durch den legendären trojanischen Helden Äneas eine direkte Verbindung
der Römer zu den Göttern herzustellen.




Der Mythos

Die großartige römische Sage über die Gründung Roms reicht zurück bis zum Trojanischen Krieg,
der in griechisch-mykenischer Zeit stattfand. Äneas war der Sohn eines trojanischen Adligen
namens Anchises und der Göttin Venus.

Anci.jpg
Anchises entkleidet Venus

Er gehörte zu einer Nebenlinie der trojanischen Königsfamilie.
Eine Prophezeiung verkündete, dass Äneas eines Tages über die Trojaner herrschen würde
und dass er, so erzählt es Homer in der Ilias (der Geschichte vom Fall Trojas),
der einzige Trojaner wäre, der nach der Stürmung der Stadt durch die Griechen
eine vielversprechende Zukunft vor sich hätte.

320px-Aeneas_Flight_from_Troy_by_Federico_Barocci.jpg
Aeneas flieht aus Troja (Federico Barocci 1598)

Nachdem Troja in die Hände der Griechen gefallen war, konnte Äneas mit seinem Vater fliehen.
Er musste Irrfahrten und Abenteuer überstehen, landete aber irgendwann in Italien
und wurde von König Latinus begrüßt, der ihm seine Tochter Lavinia zur Frau gab.
Äneas gründete die Stadt Lavinium, die später eine wichtige Rolle im latinischen Städtebund spielen sollte.

11010233.jpg
Wounded Aeneas between Venus and Ascanius

Äneas`Sohn Ascanius eiferte seinem Vater nach und gründete Alba Longa.

Auf Ascanius folgten zwölf weitere Könige von Alba Longa. Der zwölfte war Numitor,
der von seinem Bruder Amulius abgesetzt wurde. Damit Numitors Tochter Rhea Silvia
keine Gefahr wäre, machte Amulius sie zu einer Vestalin, einer der jungfräulichen
Priesterinnen der Vesta, die das Herdfeuer der Göttin bewachten, das nie erlöschen durfte.
Amulius hatte aber nicht mit dem Gott Mars gerechnet, der Rhea schwängerte.

Rubens_-_Mars_et_Rhea_Silvia.jpg
 
Sie gebar die Zwillinge Romulus und Remus, die Amulius, nachdem er von ihnen erfuhr,
in den Tiber werfen ließ.

Romolo_e_remo.jpg

Die Zwillinge wurden gerettet, von einer Wölfin gesäugt und von einem Hirten großgezogen.
Sie wurden Krieger, setzten ihren Großvater zurück auf den Thron, und Romulus gründete
753 v. Chr. Rom. Er baute zunächst eine kleine Mauer um die Stadt, um ihre Grenzen festzulegen.
Remus verspottete seinen Bruder und sprang über die Mauer. Das versetzte Romulus
dermaßen in Zorn, dass er seinen Bruder tötete. Romulus herrschte viele Jahre als König,
bei einer Herrschau auf dem Marsfeld wurde er während eines Sturms entrückt,
was die Römer sehr erschreckte. Er kehrte aber als Gott Quirinus zurück.
Quirinus ist heute ein ziemlich unbekannter Gott, er gab dem Quirinal, einem der Sieben Hügel Roms,

7_Huegel_Roms.jpg
 
den Namen und war einst zusammen mit Jupiter und Mars einer der drei Hauptgötter Roms.
Er war genau wie Mars ein Kriegsgott.


Wird noch erweitert!!!

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2012 23:03.

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Der Maler Bernard Jallet aus Rheinbrohl

von Snoopy am 14.06.2012 21:52

Salve Siano,

oh ja da hätte ich auch Spaß dran, da ich ja selber auch sehr gerne male.

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  6  |  7  |  8  |  9  |  10  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite