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Gunderather Römerfest im Rahmen der Geschichtsstraße 2011
von Pompeius_Magnus am 22.09.2011 16:5518/19.06. 2011 Gunderath "Geschichte erleben und staunen", so das
Motto des zweiten Geschichtsstraßenevents in Gunderath / Heil-
bachsee / Eifel. Wie auch im vergangenen Jahr in Bodenbach hatten
die Veranstalter keine Kosten und Mühen gescheut, das Fest so
vielseitig wie möglich zu gestalten: Es konnte die Cohorte 26 aus
Rheinbrohl gewonnen werden.
Die Cohorte 26 zeigte wieder ihr darstellerisches Können.
Hauptschwerpunkt lag im Vorstellen des Alltagsleben einer militärischen
Auxiliareinheit: Handwerk, Lagerleben sowie der tägliche Drill einer
Einheit mit Sonderaufgaben. Das auch die Kinder nicht zu kurz kamen,
lag an der Einstellung der Cohorte und ihren Mitgliedern. Die Kleinsten
der Besucher konnten sich im Leben der Cohorte 26 einreihen, d. h. sie
wurden mit Tuniken bekleidet, Holzgladius, Schild und Speerver
vollständigten die Ausrüstung, dann ging es los:
Die Presse macht sich schon parat...danke Helmut.
Immer meine Lieblingsbilder: Der Nachwuchs....
Auch mein Enkel Robin "Voll dabei."
eine Menge Spaß dabei. Aber auch der Ernst der Übungen wurde von
den Rekruten nicht außer acht gelassen: Ein Blick in die Gesichter der
"Kleinen" zeigte alles.... mit anderen Worten: "Sie waren voll dabei".
Fotos: Gerhard Kasten
Mit ihrem Kinderprogramm lag die Cohorte 26 voll im Trend, Kinder
spielend in die antike Geschichte einzubinden. Weiter so, Centurio
Flavius Linus (Reinhold Küpper)
Ein paar Meter weiter bestand die Möglichkeit, die Kunst des
Bogenschießens zu testen. Dies wurde auch rege in Anspruch
genommen.
In diese Richtung wird geschossen.....
Na....kommt der Pfeil auch an????
Bei Robin habe keine Zweifel....
Der Autor Michael Kuhn stellte sein zweites Buch "Marcus,
Tribun Roms" vor. Fortsetzung des ersten Bandes "Marcus,
Soldat Roms". Lesenswert... Kommentare: Dr. Peter Henrich,
Archäologe: " Ich bin begeistert. Das Konzept ist super". Ines
M. Grohmann, Archäologin: " Liebhaber des historischen Romans
werden hier auf eine spannend beschriebene Reise eingeladen....
lebensnah und bis ins kleinste Detail recherchiertes römisches
Alltagsleben zu erleben". Dr. Annekathrin Kordel,
www.strasse-der-roemer.eu: Neben Sachkompetenz ist immer
viel Phantasie gefragt, will man sich das Leben zur Römerzeit
vorstellen. Michael Kuhn verleiht ihr Flügel". Ammianus Verlag
52064 Aachen. www.ammianus.eu
Weiter wurde ein Workshop für Kids angeboten. Thema und Aufgabe:
"Künstler" entstanden einige prächtige Werke.... Diverse Markstände
boten ihre Waren feil: Schmuck, historische Tonwaren, Kräuter etc.
Fotos: Gerhard Kasten
Eine historische Schmiede aus Daun führte ihr können vor und stellte einige
diverser Exponate.
Ein Highlight des Samstags war der Historiker Dr. Marcus Junkelmann:
Ein Meister der experimentellen Archäologie. Sein Feldzug der
Augustusstiefsöhne Drusus und Tiberius im Jahre 15 v. Chr. gegen
die Räter und Vindeliker wurde1985 zum 2000jährigem Stadtjubiläum
von Augsburg nach Verona wurde durch ihn wiederbelebt. Diese
historische Rekonstruktion des Feldzuges wurde in allen Einzelheiten
dokumentiert. Ein Fernsehteam begleitete den Marsch über die Alpen.
Es ist Dr. Junkelmann gelungen eine breite Öffentlichkeit für diese
historische Geschichte zu mobilisieren.
Die gedrehten Filmaufnahmen werden heute in Schulen etc. als
Unterrichtsmaterial vorgeführt. Junkelmanns Buch," Die Legionen
des Augustus", ist für die meisten römischen Gruppen und Vereine
das Sachbuch oder wie einer einmal formulierte: " Unsere Bibel ".
eiterei, Gladiatoren usw. Ich denke, keiner der sich für die römische
Legionsgeschichte interessiert kommt an Marcus Junkelmann vorbei.
Wie gesagt, ein Highlight....
Das von M. Junkelmann vorgetragene Thema, beinhaltete genau diesen
beschrieben Marsch und wurde von ihm vor interessiertem Publikum
spannend vorgetragen. Eine private Ausstellung über römische Rüstungen
der Fam. Dickel, bekannt durch Funk und TV, rundete das Bild des
Geschichtsstraßenfestes ab:
Foto: Siano
Private Sammlung.
Foto: Siano
Foto: Siano
Die Ausstellung deckte das römische Militärbild in Form von ca. 15
kompl. Legionsrüstungen über einen Zeitraum von 600 Jahren ab.
Spannend erzählte und erklärte Herr Dickel dem interessierten
Publikum die einzelnen Ausrüstungsgegenstände und Exponate.
Auch hier kamen die Kinder nicht zu kurz: Es bestand die Möglichkeit
ein Kettenhemd und einen Helm anzuziehen, einen Gladius in den
Händen zu halten (manchmal mit Hilfe des Vaters) oder ein Pilum
(Speer) in Wachposition zu präsentieren.
Wie haben uns auch sehr über die Fragen der weiblichen Besucher
gefreut, die sehr interessiert an und bei diesem Thema waren.
Danke für Ihr Interesse. Das Fest darf im Inhalt als gelungen angesehen
werden. Wenn auch das Wetter, wie im ersten Geschichtsstraßenfest in
Bodenbach, nicht mitgespielt hat.
Siano
Bodenbacher Grabungsfest im Rahmen der Geschichtsstraße 2010
von Pompeius_Magnus am 21.09.2011 16:4412 & 13. Juni 2010 Bodenbach
Grabungsfest in Bodenbach.
Gespann her... laufend förderte der Pflug Steine, Scherben und anderen
"Mist" aus dem zu pflügenden Acker. So oft wie hier, hatte sich der
Landmann noch nicht bücken müssen. Unbeachtet wurden die Scherben
und Steine an den Rand des Ackers geworfen oder wieder untergepflügt.
Ca. 100 Jahre später hatte in Bodenbach ein Mann eine Vision: Dort auf
diesem Acker mußte, wie schon die Vorfahren munkelten, eine römische
Stätte, Villa, etc. gestanden haben. Vision und Wunsch: Ausgraben und
nachsehen was dort in der Erde die Jahrhunderte überdauert hatte.
Foto: Gerhard Kasten
Foto: Gerhard Kasten
Startschwierigkeiten und Geldmangel verzögerten die Realisation der
Grabung. Es gelang einen jungen Archäologen für dieses Objekt zu
begeistern: Dr. Peter Henrich. Ein Mann, der schon Federführend für
die Ausgrabung in Duppach war. Irgendwie konnte das Geld für eine
Geometermessung aufgetrieben werden.
So konnte etwas später die Arbeit von den Geologen, bzw. Archäologen
aufgenommen werden. Zwei,drei Tage wurde das Feld vermessen....
Messung gefüttert wurde, waren wir alle " Platt " : Gerechnet hatten
wir mit einer römischen Villa "Rustika ". Das Computerbild ergab jedoch
die Umrisse eines Burgus, ein römisches Kleinkastell, mit drei Ringwällen.
Die Archäologen waren restlos begeistert.
Foto: Dr. Christian Credner, die Aufnahme wurde mit einen von
Dr. Credner entwickelten "Fotodrachen" (bis 100 m Höhe), gemacht.
Nun, wie geht es weiter? Um es kurz zu machen: Es gelang den
Verantwortlichen einen Sponsor zu finden, der eine beträchtliche
Summe bereitstellte damit die Fundstelle teilweise ausgegraben
werden konnte. Diese Ausgrabung sollte mit einem Grabungsfest
einhergehen. Es wurde ein Datum für das Fest festgesetzt und
die Grabung einige Tage vorher begonnen. Ausgegraben wurden
einen Teil der "Ringwälle". Scherben, Fragmente einer Bodenheizung,
eine Silbermünze etc. waren die Ausbeute der Grabung.
Das Wochenende, der 12 /13. Juni 2010 war da. Das Festprogramm
war abgestimmt auf das Thema: Römischer Burgus.
Dr. Peter Henrich erklärte vor Ort dem interessierten Publikum die
einzelnen Abschnitte der Grabungsstätte. Geführte Wanderungen
wurden auf der Geschichtsstraße durchgeführt (Siehe Touristeninfo
Kelberg) und durch kompetentes Personal erklärend begleitet. Es war
ein kleines "Grabungsfeld" für die kleinen Archäologen angelegt.
Hüpfburg, Kinderschminken und das Bemalen von römischen Schilden
wurde angeboten. Lagerfeuer mit Stockbrot und allerlei leibliche
Speisen waren im Angebot.
Foto: Gerhard Kasten
Bewohnerin des Dorfes genäht hatte. Bei zwanzig Tuniken ging eine
Menge Freizeit " drauf ". Aber es hatte sich gelohnt... ein schönes Ambiente.
Ein Zeltlager der römischen Cohort 26 aus Rheinbrohl legte erst den
Grundstein für das römische Ambiente des Festes: Lagerleben wurde
im römischen Stil gezeigt.
Foto: Siano
Die selbstgefertigten Uniformen präsentiert und erklärt.( Und manche
Frage beantwortet). Die Legionäre der Cohorte 26 führten Formal-
ausbildung vor: Marschieren, Exerzieren, Kommandos, Waffenkunde.
Die Soldaten Roms ergaben ein prächtiges Bild. Die Besucher waren
begeistert.
Die " Römerinnen" zeigten wiederum ihre handwerklichen Fähigkeiten
in Sachen Schmuck und Kleidung, Stoffe und Bänder etc. Weiter waren
auf dem Festplatz vertreten: Bänkelsänger, Schmied, diverse Händler
mit antiken Waren wie Gewürze und Honig, Schmiedearbeiten.
Foto: G.Kasten
Foto: G. Kasten
Jeder konnte für einen kleinen Betrag dort seine Schießkünste
ausprobieren. Die Handhabung der Bögen und Pfeile, Reiterbögen,
Langbögen etc. wurde von Sachkundigem Personal erklärt und vorgeführt.
Meine Enkel hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß beim Schießen
(und der Opa nachher einen leichteren Geldbeutel).
Foto: Siano
Das Gemeindehaus bot den Besuchern Fundstücke aus dem Ausgra-
bungsbereich an. Es war schon eine kleine Interessante Sammlung
geworden und die archäologische Begleitfossilien sind für die Datierung
einer Ausgrabungsstelle von größter Wichtigkeit. Daher sind "Raubgräber "
nicht gerne gesehen.
Foto: Siano
Foto: Siano
von römischen Rüstungen betrachten und wenn er mochte... auch
erklärt bekommen. Lehrreich und spannend, so die Meinung des
Publikums, waren die Erklärungen des Redners. (Es hatte mir auch
viel Freude gemacht, die Rüstungen zu präsentieren und zu kommen-
tieren, auch wenn ich nach zwei Tagen keine Stimme mehr hatte.)
Optisch ist die Sammlung, für den unbedarften Betrachter, ein schönes,
farbenprächtiges Bild. Für den "Fachmann" etwas mehr...
Für die kleinen Besucher hatte ich mir immer viel Zeit genommen.
"Verkleiden" als Legionär machte nicht nur den Jungen Spaß, sondern
auch den Mädchen... Manches Bild wurde gemacht oder gefilmt oder
einfach just for fun verkleidet. Ein paar Minuten römischer Soldat sein,
ein Schwert halten, ein "Echtes"!!! Na klar doch...
Als Abschluss sollte ich noch über die Möglichkeit einer Kutschfahrt
berichten, die geboten wurde und ich hoffe auch rege genutzt wurde
(Habe leider nicht viel gesehen). Dies war das erste Fest im Rahmen
der Geschichtsstraße und ich würde mir wünschen dass noch viele
andere Feste folgen.
Siano